Matt zuckte zusammen als er Dan's Stimme hörte und nickte dann. "Ich konnte noch nie Blut sehen", verteidigte er sich unbewusst, "Egal ob es getrocknet ist oder nicht."
<Ritzt Aly sich? Wegen Ethan? Wenn ja.... was...>, er spürte Wut auf Ethan in sich aufsteigen und ballte unbewusst die Hände zu Fäusten.
"Ist doch nicht schlimm. Ich wusste nur gerade nicht, was mit dir los ist."
<Aly, wieso tust du das nur? Es will dir doch niemand was Böses.> Dans Gedanken lenkten wieder zu Aly und er setzte sich neben Matt auf die Wiese und lehnte seinen Oberkörper an die Schlossmauer.
"Macht sie das wegen Ethan?", fragte Matt einfach drauf los. Vielleicht wusste Dan ja etwas. "Er muss allem weh tun, dass Beine hat", schimpfte Matt los. In ihm kamen all die Gefühle wieder hoch, von der Zeit als Ethan ihm weh getan hatte. Er wusste genau, wie Aly sich fühlte. "Er spinnt doch. Aly ist ein wunderbarer Mensch und er... er tut ihr weh. Er ist so ein Arsch", schimpfte er immer weiter, "Und nicht nur ihr. Mit mir hat er das auch gemacht. Er kann es einfach nicht lassen!" Seine Stimme wurde immer lauter und er fing innerlich an zu brodeln.
Was sollte Dan dazu sagen? Er hatte ja eigentlich Recht damit. Wie er sich Matt damals gegenüber verhalten hatte und jetzt auch noch Aly. Aber er sah auch die Seite, auf der Ethan und Jane saßen, die sich liebten und einander brauchten.
"Ich stehe da ehrlich gesagt zwischen dne Fronten." War Dans einziger Kommentar.
Matt sah Dan verletzt an und dann weg. Er glaubte, dass Dan ihm ein Messer ins Herz gerammt hatte. "Alle gleich", murmelte er und spürte einen Kloß im Hals.
Matt antwortete nicht sondern versank in Erinnerungen an den Mittag an dem er Ethan alles gebeichtet hatte. <Er war auch immer nett zu dir>, sagte eine kleine fiese Stimme, <Und dann hat er dich angeschrieen. Dan macht es genauso, du wirst es sehen. Dich wird nie jemand lieben so wie du es dir wünschst!>
<Liebe ist so und so für die Katze!>, redte die kleine Stimme ihm weiter zu. Er hörte die Geräusche der Außenwelt nicht mehr, nur noch diese kleine gemeine Stimme, die mit ihm redete.
Matt zuckte wieder zusammen und abrupt verschwand die gemeine Stimme aus seinem Kopf und sein Blick klärte sich wieder. Er sah Dan ins Gesicht und schob ihn dann weg. "Ihr wisst alle gar nicht, wie es ist sich so zu fühlen wie Aly. Wie es ist verletzt zu werden", murmelte er.
"Woher willst du das so genau wissen?" Fragte Dan und wurde plötzlich toternst. Wie konnte er einfach behaupten, dass er der EInzige war, dem es neben Aly schlecht gehen würde?
"Bist du schon mal betrogen worden? Oder wurde dir ins Gesicht gesagt, dass du Dumm im Kopf bist, nur weil du dich in jemanden verliebt hast?", fragte Matt genauso ernst, "Hattest du schon mal richtigen Liebeskummer?"
"Liebeskummer nicht, nein. Aber mir wurde gesagt, dass ich dumm wäre, zu nichts zu gebrauchen, Abschaum, weil ich einen Mann lieben könnte anstatt eine Frau." Dan dachte an seine Eltern, die ihn an jenem Tag gefoltert hatten, als er ihnen gebeichtet hatte, dass er bi war. Sein Blick verfinsterte sich.
"Du hast Recht, ich hatte noch nie Liebeskummer, kann das bei dir uns Aly nicht richtig nachvollziehen. Aber bisher war ich selbst noch nicht fähig zu lieben, da ich dachte, dass wäre alles nur Geschwätz, genau wie Jane es dachte. Aber es hat sich jetzt geändert." Stellte Dan in den Raum, im Bezug auf Jane und sich selbst.