"Weiber", murmelte Ethan und drehte sich auf die Seite, sodass er mit seinem Rücken zu Aly lag. Sobald Aly sein Gesicht nicht mehr sehen konnte spürte er eine Träne über seine Haut laufen. "Miss ya", nuschelte er in seinen unvorhandenen Bart und schloss die Augen. Er stellte sich Jane vor und spürte einen Kloß in seinem Hals, der ihm die Tränen in die Augen jagte.
Aly lag da und starrte in den Himmel. Sie wusste, dass sie heute Nacht nicht würde schlafen können. Sie bekam eine Gänsehaut, und wünschte sich, jetzt rote Tränen weinen zu können, die ihre Haut zumindest ein wenig wärmen würden. In Gedanken ging sie noch einmal das Gedicht durch, dass sie sich gestern und heute ausgedacht hatte.
Run the blade over my skin another fight that I just can't win Skin is broken blood starts to flow I wonder if you'll ever know The pain inside is just to great I'm filled with never-ending hate I add another brick to the wall around my heart Its pulsing rythem wants to quit no start Bleeding stops I start to cry When will it end? When will I die? Another scar in the vast array and it never would have happened if you had just stayed.
Ihre Lippen bewegten sich zum Text des Gedichtes, brachten aber keinen Ton hervor. Leise liefen ihr die Tränen über die Wange, und sie bedauerte, mit Ethan über ihr SvV geredet zu ahben, da sie sonst ihren Dolch noch hätte.
**Egal was noch kommt** **Egal was Du sagst** **Auch wenn Du jetzt schweigst** **Ich weiß ich habe versagt**
Mit einer hastigen Bewegung wischte Ethan sich die Tränen weg. <Bald sehe ich sie wieder>, versuchte er sich selbst zu beruhigen. Er schluckte und atmete tief ein und aus. <Aber wann ist bald?>
Aly sah die funkelnden Sterne über ihr nurnoch als verschwommene Streifen, da ihr die Tränen in den Augen die Sicht verwischten.
<Ihhh...>, dachte sie, als ihr eine von den Tränen, die ihr aus dem Augenwinkeln runterliefen, ins Ohr lief. <Scheiße, verfluchte! Ich will meinen Dolch!>, dachte sie panisch, da sie sich auf einmal total seltsam ohne Dolch fühlte. Sie biss sich stark auf die Lippe, um nicht anzufangen zu hyperventilieren.
**Egal was noch kommt** **Egal was Du sagst** **Auch wenn Du jetzt schweigst** **Ich weiß ich habe versagt**
Ethan hatte sich wieder unter Kontrolle und fing gedanklich an eines seiner alten Lieblings Lieder zu singen.
<I'm not a perfect person There's many things I wish I didn't do But I continue learning I never meant to do those things to you And so I have to say before I go That I just want you to know
I've found a reason for me To change who I used to be A reason to start over new and the reason is you
I'm sorry that I hurt you It's something I must live with everyday And all the pain I put you through I wish that I could take it all away And be the one who catches all your tears Thats why i need you to hear
I've found a reason for me To change who I used to be A reason to start over new and the reason is You
I'm not a perfect person I never meant to do those things to you And so I have to say before I go That I just want you to know
I've found a reason for me To change who I used to be A reason to start over new and the reason is you
I've found a reason to show A side of me you didn't know A reason for all that I do And the reason is you>
Als er fertig war standen ihm wieder die Tränen in den geschlossenen Augen.
<Meine Seele ist gefangen, der Körper das Gefängnis, das Leben der Wächter, der Tod die Flucht.>, fiel Aly ein Spruch wieder ein, den sie damals bei der Therapie aufgeschnappt hatte. Auf einmal schossen ihr unzählige alte Gedichte ein, die sie damals geschrieben hatte, zum einen das, das sie kurz nach ihrem Selbstmordversuch geschrieben hatte, als sie in dem Leben immernoch keinen Sinn sah.
Kerzenlicht, Mondenschein, und ein Glas mit rotem Wein, von den Wänden tropft das Blut der Mond weint um der Flamme innerste Glut. Ich trauere um die Schönheit der Nacht, bis er wieder in mir erwacht. Der Schmerz der da ist, den niemand bemerkt, der stille Schrei, den niemand hört, die Wunde die nicht heilt, dies alles nicht mehr lange verweilt. An den Klippen stehend, zum Sprung bereit. Die Flamme die einst war, erlischt für immer in diesem Jahr.
Immer mehr Tränen liefen ihr über die Wangen und sie wünschte sich, die Zeit zurückdrehen zu können, um das Gespräch mit Ethan ungeschehen zu machen, und ihren Dolch wieder in der Hand zu halten. <Ob er es wohl Jane sagt???>
**Egal was noch kommt** **Egal was Du sagst** **Auch wenn Du jetzt schweigst** **Ich weiß ich habe versagt**
Ethan zog die Beine an da ihmlangsam kalt wurde nur mit T-Shirt.
<I'm fated to love that girl called Jane>, schoss ihm die letzte Zeile seines Song in den Kopf und er musste lächeln, <Ein Schicksal, dass ich nicht ändern will.>
Er spürte wie ihn etwas in Bein pieckste und erinnerte sich an den Dolch. "Autsch", maulte er und streckte ein Bein wieder aus, damit der Dolch ihm nicht noch mehr in die Haut schnitt.
Aly fing unwillkürlich an zu lachen, als sie hörte, wie Ethan ein "Autsch" murmelte, und dachte sich schon, dass es sich vermutlich um ihren Dolch handelte. Da lag sie nun, mit Tränen überströmten Gesicht und lachte, weil Ethan darüber maulte, was sie freiwillig tat, und erklärte sich selbst für verrückt.
<Oh man, du bist meschugge, Mädchen>, dachte sie, und kicherte weiter.
**Egal was noch kommt** **Egal was Du sagst** **Auch wenn Du jetzt schweigst** **Ich weiß ich habe versagt**
Ethan wischte sich schnell die Augen trocken und drehte sich dann zu Aly. "Das ist nicht lustig", quengelte er, "Das tut weh."
Dann sah er sie kurz an und lächelte. "Wie findest du eigentlich die blonden Haare? Ehrliche Antwort bitte. Bis jetzt habe ich nur irgendein Gestammel gehört", fragte er frech grinsend.
"Ach."; meinte sie nur. "Das ist der Sinn." Sie versuchte sich unauffällig das Gesicht von den Tränen zu trocknen. "Deine blonden Haare? Nun ja... gewöhnungsbedürftig. Total merkwürdig, weil das nicht zu deinen dunklen Bartstoppeln und Augenbrauen passt.", fasste sie sich so, wie er es wollte, ehrlich.
**Egal was noch kommt** **Egal was Du sagst** **Auch wenn Du jetzt schweigst** **Ich weiß ich habe versagt**
Ethanm grinste. "Das war der Sinn der Sache... Mal was Neues, ungewöhnliches, dass mir niemand zugetraut hat", erklärte er ihr und zog sicheine Strähne so, dass er sie sehen konnte, "Obwohl ich es selbst auch komisch finde."
"Hmm.", machte Aly nachdenklich, und dachte an ihren Versuch gestern, sich zu verändern, was sie allerdings aufgegeben hatte, weil sie sich selbst unwohl gefühlt hatte. <Sollte ich es doch mal ausprobieren? Nein, dann seh ich meiner Schwester zu ähnlich. Etwas anderes....>, überlegte sie, und dachte fieberhaft nach, ob sie auch etwas an sich verändern sollte, und was sie tun könnte, ohne zu sehr aus ihrem Stil zu fallen, und wie ihre Schwester auszusehen.
**Egal was noch kommt** **Egal was Du sagst** **Auch wenn Du jetzt schweigst** **Ich weiß ich habe versagt**
Ethan legte sich wieder auf den Rücken und sah sich die Sterne an. <Da ist der Sirius>, dachte er und beobachtete den hellsten Stern am Firmament. Er verschrenkte die Arme auf der brust um sich etwas wäremer halten zu können.